Das Obwaldner Institut für Justizforschung (IJF) hat am Donnerstag, 12. Juni 2025, zu einer öffentlichen Veranstaltung eingeladen, die sich der Rolle staatlicher Strafverfolgungsbehörden im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche seit 1950 widmete.
Seit Januar 2024 untersucht ein Forschungsteam der Universität Zürich im Auftrag der römisch-katholischen Kirche der Schweiz die Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der katholischen Kirche seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum der laufenden Arbeiten steht dabei auch die Frage nach einer möglichen Mitverantwortung staatlicher Institutionen – insbesondere von Strafverfolgungsbehörden und Gerichten – im Umgang mit bekannt gewordenen Fällen. Das IJF hat zu einer ersten Auseinandersetzung mit diesem wichtigen und sensiblen Thema eingeladen. Der Historiker Lucas Federer, Forschungsmitarbeiter im erwähnten Projekt, hat aus der laufenden Forschung und mit besonderem Blick auf den Kanton Obwalden berichtet. Im Anschluss diskutierten Vertreter:innen aus Justiz, Kirche und Betroffenenorganisationen zentrale Fragestellungen und standen dem Publikum für Fragen zur Verfügung.
Referat von Dr. phil. Lucas Federer, wiss. Mitarbeiter im Forschungsprojekt zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts zum Thema «Strafverfolgung unter Druck: Der Umgang der staatlichen Justiz mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche seit 1950»
Podiumsdiskussion mit:
Vreni Peterer, Präsidentin Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld (IG-M!kU)
Dr. iur. Stefan Keller, Rechtsanwalt, Präsident I Obergericht/Verwaltungsgericht des Kantons Obwalden
Dr. theol. Bernhard Willi, Generalvikar Urschweiz
Moderation: Prof. Dr. Michele Luminati, geschäftsführender Direktor des IJF